Heute besuchten wir den "Desert Park", um uns auch hier Informationen zur Natur, den Pflanzen und Tieren der Wüste, sowie zu den Aborigines zu besorgen. Wir erlebten die Flugshow der einheimischen Greifvögel. Ein Adler schlug sogar mit Steinen ein Emuei auf! In einigen Gehegen sahen wir Emus und Kängurus, im "Nocturnal House" (Nachttierhaus) entdeckten wir Tiere, die wir in der Natur wohl nie gesehen hätten, da man dort in die Dämmerung oder nahezu Finsternis eintaucht: Malas, Bilbys, Wüstenspringmäuse, … Zwei Vorträge von Eingeborenen gaben Einblicke auf das kulturelle Zusammenleben der Stämme, ihre Waffen, ihre Symbole (bei der Malerei) sowie ihre Nahrung und Medizin. Die Vortragenden zeigen, dass es auch unter diesem Volk sehr gebildete Menschen geben kann. Schade, dass viele von ihnen auf die schiefe Bahn geraten, weil sie mit der Zivilisation der Weißen überfordert sind. Wir sahen – besonders in "Alice Springs" - viele total herabgekommene Aborigines, betrunken, unter Büschen lungernd, auf Plätzen streitend… Traurig.
Mittagessen gab es hier im Desert Park – Chickennuggets mit Chips. Herbert kann schon bald keine Chips mehr sehen… Am Abend wird nur kalt gefuttert. Am nächsten Tag sahen wir uns dann die „School of the Air“ an, die erste Schule, die über Funk die Schüler erreichte, die teilweise bis zu 1000km entfernt auf entlegenen Farmen oder Road-Stations leben. Entstanden ist diese Art des Unterrichts 1951 über die Basis der Fliegenden Ärzte von Alice Springs. Die Kinder erhalten täglich ca. 30 Minuten Funkunterricht und müssen den Rest in Korrespondenzkursen erledigen, dabei werden sie von den Eltern oder Tutoren betreut. Alle 14 Tage wird per Post Material ausgetauscht. Ingrid war mit mir in der Schule, sah einen Film über die Entstehung und die Unterrichtsweise, wir sahen das Studio, in dem die Lehrer sitzen, und konnten einen Mitschnitt von zwei Unterrichtseinheiten sehen. Irgendwie total interessant. Und die betroffenen Kinder lernen gern. Ab 12 Jahren kommen diese Kinder größtenteils in ein Internat für den Rest der Schulzeit. "www.assoa.nt.edu.au"Anschließend machten wir noch einen Ausflug in „Simpson’s Gap“, eine Schlucht zwischen zwei versteinerten Sanddünen (die Berge in der Wüste sind großteils verdichtete Dünen, meist rot wie der Sand – von Eisenrost gefärbt). Zuerst stapften wir ein Stück durch Sand, dann kamen wir zu dem Wasserloch, das teilweise schon wieder ausgetrocknet ist. Die Steilwände haben seltsame Formen, dazwischen liegen immer wieder Felsen. Wer weiß, woher diese kommen? Zwischen solchen Felsen entdeckten wir schließlich 2 Felsenwallabies, kleinere putzige Kängurus, die gerade Blätter und Gras rupften. Leider gibt es wie immer Leute, die beim Anblick eines Tieres laut reagieren anstatt leise zu sein. So hüpfte eines recht bald davon.
Weiter ging es auf einer unbefestigten Straße, der "Earnest Giles Road", vorbei an den "Henbury Meteoriten-Kratern", die wir umwanderten. Dabei blies uns der Wind kräftig um die Ohren. Gut, dass die Sonne schien, sonst hätten wir wohl gefroren. Dann sahen wir noch den "Mount Connor", der oft für den "Uluru" (Ayers Rock) gehalten wird. Zu diesem hatten wir aber noch ein schönes Stück Fahrt vor uns. Schließlich erreichten wir aber Yulara, fanden recht schnell unsere "Lodge" und bekamen ein nettes Häuschen zugewiesen. Wir sahen uns noch etwas um und holten eine Kleinigkeit für das Frühstück aus dem Supermarkt.
Anschließend besuchten wir das "Cultural Center" der hiesigen Aborigines und das Wasserloch am Uluru. Zurück in Yulara (dieser Ort wurde nur für die Touristen errichtet, die den Uluru besuchen wollen) bestiegen wir den kleinen Hügel mitten im Ort und beobachteten den Sonnenuntergang.