Auckland
19.10.2023: Wir mussten früh raus, weil der Flug nach Auckland bereits um 9:55 geplant war. Die Fahrt zum Flughafen dauert ca. 90 Minuten, also Abfahrt um 5:30!
Das Einchecken mit nur einem Koffer und zwei Handgepäck klappte recht klaglos, das Warten auf das Boarding war Herbert wieder zuwider. Für Pünktlichkeit hatte NZAir nicht so viel übrig. Schließlich landeten wir aber glücklich in Auckland, bekamen unseren Koffer und das Leihauto und machten uns auf den Weg zum ersten Hotel in Neuseeland, in einem Vorort von Auckland. Das Hotel war sehr schön, die Umgebung vororte-mäßig, was uns aber nicht abhielt, eine Runde spazieren zu gehen und ein wenig Vorrat an Getränken und ein Abendessen zu kaufen.
Whangarei
20.10.2023: Wir gingen in das Restaurant frühstücken, das vom Hotel beworben wird. Kaffee gab es gratis. Gut gesättigt brachen wir zur ersten Etappe auf. Über Highway und Mautstraße ging es nach Whangarei, weit im Norden der Nordinsel. Unterwegs bestaunten wir die Landschaft, das Grün der Hügellandschaft und immer wieder Küstenabschnitte..
Da wir das Quartier erst nach 14 Uhr beziehen konnten, wanderten wir noch durch den Mair-Park entlang des Hatea Flusses, in dem viele gefährdete Kauri-Bäume stehen, und fanden anschließend noch den Wasserfall des Flusses etwas stromaufwärts. Um die Kauris zu schützen, muss man bei Betreten der Wälder die Schuhe desinfizieren.
Nach Bezug des Motels spazierten wir durch den Ort ins Zentrum der Einkaufsstraßen, fanden ein nettes Lokal, in dem wir uns ein köstliches Abendessen gönnten und wanderten dann zurück zum Quartier.
Whangarei II
21.10.2023: Ich wollte unbedingt den "Herrn des Waldes" besuchen. Das heißt, wir mussten 120 km weiter Richtung Nordwesten fahren in den Waipoua Kauri Forest. Dort steht "Tane Mahuta", der Vater allen Lebens. Tane ist nach Maori-Glauben der Sohn von Vater Himmel und Mutter Erde. Dieser Kauri-Baum soll schon seit 2000 Jahren wachsen und ist 51,5 m hoch. Sein Stamm allein ist fast 18 m hoch und birgt 244,5 m³ Holz. Sein Umfang beträgt 13,8 m! Wieder mussten wir unsere Schuhe reinigen, bevor wir den Weg zum Baum antreten durften. Eintritt wurde jedoch keiner verlangt, nur eine Spende erbeten. Das Gebiet, in dem der Baum steht gehört den Maori, der Baum ist heilig. Etwas weiter nördlich wurde auch der Vertrag zwischen Maori und Siedlern unterzeichnet – eine geschichtsträchtige Gegend..
Auf dem Rückweg bei Regen machten wir kurz Pause in Dargaville. Die Orte sehen hier alle sehr amerikanisch/britisch aus. Aber es gibt überall sehr saubere Toiletten!
Zurück in Whangarei fuhren wir zuerst in die Quarry Gardens, einem umgestalteten Betonwerk, das nun eine Sammlung von wunderschönen Pflanzen beherbergt. Dazwischen findet man Überbleibsel des alten Werkes und einen Vulkansee mit Bach.
Danach besuchten wir das Hundertwasserhaus an der Waterfront. Hundertwasser lebte ja lange Jahre nördlich von Whangarei auf einer Farm, gründete eine Kunstschule und baute hier ein Haus und Toiletten. Wir besuchten das Haus mit seinem Museum und wandelten auf dem Dach mit dem schönen Ausblick.
"Hundertwasser-Art-Centre"
An der Waterfront, einem Yachthafen, gibt es zahlreiche nette Geschäfte und ein Uhrenmuseum. Wir bummelten umher, da es aufgehört hatte zu regnen, und kauften Souvenirs und Essen.
Rotorua
22.10.2023: Es ging zurück Richtung Auckland. Unterwegs hielten wir zu einem Frühstück in der Sheep World, wo es zu Herberts Freude viele Tiere zu streicheln und zu füttern gab.
Danach hielten wir in Auckland im Zentrum, wo ich den Adidas Store suchte, weil meine Jungs gern T-Shirts von den All Blacks hätten. Von Adidas gibt es zwei Stores, die das gewünschte jedoch beide nicht hatten und mich weiter schickten zum All Blacks-Centre im Sky Tower. Ich eilte durch die Einkaufsstraßen von Auckland zum Tower, während Herbert beim Auto wartete und nicht wusste, wo ich so lang blieb. Bei den All Blacks erstand ich dann zwei Shirts und hastete zurück, um mir Schelte von Herbert anzuhören. Weiter ging es in das Land der Hobbits. Diese Hügellandschaft wirkt wahrhaft unrealistisch, ein grüner Faltenwurf, der wie aus Samt wirkt und getüpfelt ist mit Schafen und manchmal Rindern. Das Filmgelände betrachteten wir nur von außen, da die Preise ebenso märchenhaft waren und wir nicht so viel Zeit opfern wollten – Bustour abwarten und dann 1,5 Stunden von Spot zu Spot fahren… Es war derart viel los, dass wir lieber weiter fuhren in das Land der heißen Quellen um Rotorua, wo wir Quartier in einem netten Cottage bezogen. Herbert war von dem Quartier und seiner Umgebung begeistert, ich nutzte die zwei Nächte, um in der vorhandenen Waschmaschine ein paar Sachen durchzuwaschen.
Rotorua II
23.10.2023: Unsere erste Begegnung mit den heißen Quellen und Vulkanen machten wir in dem
"Wai-O-Tapu" Thermal Wonderland. Man riecht sofort, was einen hier erwartet! Die Quellen, Seen und Ablagerungen spielen hier alle Farben. Überall blubbert und sprudelt es, an manchen Stellen zischt es auch. Über Waldwege und Boardwalks wandert man durch die Anlage und kommt aus dem Staunen kaum heraus. Ein Stück weiter findet man auch den Lady Knox Geysir, der täglich zweimal zum Leben erweckt wird. Natürlich fand ich hier auch einige schöne Souvenirs.
Ein Stück weiter besuchten wir
Waimangu, eine weitere Ansammlung von Mudpools, Seen und heißen Quellen. Auch hier wurden wir vom Schwefelgeruch empfangen. Wir wanderten die erste große Etappe und ließen uns dann vom Bus zurück zum Eingang bringen, da dieses Angebot im Preis inbegriffen war. Eine abenteuerliche Busfahrt in unwegsamem Gelände.
Zurück in Rotorua besuchten wir das Maoridorf
"Whakarewarewa" und wurden von der Tochter des Chiefs in die Lebensweise und Geschichte der Maori eingeführt. Beeindruckend, wie diese Menschen dort im Einklang mit der Natur leben. Und sehr einfach… Gekocht wird im heißen Wasser der Quellen oder gegart in Gruben mit heißem Dampf – slow cooking. Das Wasser der Kochstelle wird weitergeleitet in Badebecken, daher wird kein Fleisch oder blutiger Fisch darin gegart. Wir durften sogar Mais kosten, der so gegart worden war. Wir wanderten über den Friedhof und sahen Geysire, die Häuser und Kirchen sowie das Versammlungshaus. Angeblich hat kein Haus fließendes Wasser oder eine Kochstelle.
Turangi
24.10.2023: Auf dem Weg nach Turangi hielten wir an den Craters oft the Moon, einer weiteren Anlage mit vulkanischen Spuren, in denen eine extrem laute Dampf- und Schlammquelle die Hauptattraktion ist.
Ein Stück weiter kamen wir an die Huka Falls, die mit ihrem Getöse leicht zu finden waren. Eine Wassermenge von 200 000 l Wasser/Sekunde stürzt hier über die Felsen und verhindert, dass Fische stromaufwärts kommen. Das Wasser wird dabei so sehr mit Luft vermischt, dass es total blau erscheint. 'Huka' ist das Maoriwort für Schaum.
Wir fuhren durch Taupo, das ein Kurort mit vielen Urlauben zu sein scheint, und weiter am Lake Taupo entlang nach Turangi, wo wir Quartier bezogen, den Ort erkundeten und einen Fisch (red gunard) erstanden, den ich am Abend briet und mit Avocadocreme servierte.
Stratford
25.10.2023: Wir besuchten den Tongariro, ein Schizentrum in Neuseeland, das nun im Frühling recht ausgestorben wirkte. Einige Wanderer konnte man finden, aber Regen und Sturm hielten auch ihre Zahl begrenzt.
Wir suchten auf der Weiterfahrt das alte Postamt in Owhango, das nun eine Lodge ist. Danach fuhren wir über die Forgotten World Highway weiter zum Mount Egmont. Dieser alte und enge Highway ist teilweise Baustelle, aber echt ein Erlebnis. Er führt durch die Hügel und Berge an der Westküste mit beeindruckenden Ausblicken.
Als wir in Stratford ankamen, zeigte sich der Mount Egmont (Taranaki) mit seiner Schneemütze. Ein wunderschöner Anblick - es sollte unser einziger bleiben! Wir erforschten den Ort mit seinem markanten Uhrturm und bezogen unser nettes Quartier für zwei Nächte. In einem einfachen, aber netten Lokal aßen wir zu Abend.
Stratford II
26.10.2023: Wir wollten um den Taranaki fahren und möglichst viel sehen. Also starteten wir mit New Plymouth, wo wir die alte Eisenbahn am Strand entlang bestaunten. Auch die Fliesen anstelle der Randsteine in einer der Gassen beeindruckten uns. In der Stadt gibt es blaue Fische bei den Gullys, die daran erinnern, dass alles ins Meer fließt, was man hier wegwirft.
Am Rand der Stadt befindet sich der Hügel Paritutu, auf den ein Weg mit unzähligen Stufen führt. Ich bestieg ihn bis etwas zur Hälfte, um Fotos zu machen.
Danach fuhren wir weiter zum Cape Egmont, dem westlichsten Punkt der Nordinsel. Hier gibt es einen Leuchtturm und einen Bootsclub. Das unwirtliche Wetter ließ uns aber schnell weiterfahren. Nun suchten wir einen Weg auf den Taranaki, der am Fuß von dichtem Urwald umgeben ist. Schließlich riet uns eine Dame in der Mountain Lodge (Berghütte in Neuseeland), den Kapouni Loop zu wandern. Im Wald war es wirklich weniger stürmisch und wir kamen an den Dawson Fällen vorbei. Danach fuhren wir noch auf das Stratford Plateau, eines der Schigebiete in Neuseeland. Dort vertrieben uns aber sofort der Wind und der Regen.
Abends stand noch ein Telefonat mit Fabian auf dem Programm, dem wir zum Geburtstag gratulieren wollten.
Wellington
27.10.2023: Wir machten uns zeitig auf den Weg in den Süden. Erste Station war eine kurze Klo-Pause in Rotokawau, wo es einen wunderschönen Park mit See und einem Glashaus gibt. Dort vertraten wir uns die Beine und besichtigten das Glashaus – Eintritt frei! Dann fanden wir noch eine Raststation kurz vor Palmerston, das Kaka-Cafè, wo wir einige Keas in Aktion bewundern konnten.
Nächster Halt war in Palmerston North. Dort gibt es ein tolles Museum über die Ureinwohner und die Entwicklung des Zusammenlebens mit den Siedlern sowie das Rugby-Museum über die Entstehung des Sportes generell und in Australien im Besonderen. Die Stadt wirkt sehr freundlich und sauber.
Weiter ging es nach Masterton zum Wool-Shed, in dem wir alles über Schafzucht, Scheren, Wollarten und deren Verarbeitung erfuhren. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter dort freuten sich über Besuch aus dem fernen Europa.
Unser Tagesziel Wellington erreichten wir am späten Nachmittag, da wir auf der Zufahrt etwas in den täglichen Betriebsverkehr kamen. Auch war unser Hotel nicht ganz leicht zu finden, weil es mitten in den Einkaufsstraßen Wellingtons liegt und kaum Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Wir mussten unser Auto schließlich für eine Nacht in einer öffentlichen Parkgarage unterstellen, bis wir am nächsten Tag einen Platz in der hoteleigenen Garage bekamen.
Wir erkundeten noch die Umgebung und aßen beim Taco Bell zu Abend.
Wellington II
28.10.2023: Unseren Tag in Wellington begannen wir mit einem Besuch im Zoo, bei dem wir viele Tiere aus Australien wiederfanden und den Keas bei der Arbeit zusehen konnten. Diese Papageien brauchen Beschäftigung, sonst kommen sie auf verrückte Ideen.
Danach fuhren wir mit dem Cable Car auf die North Terrace von Wellington und aßen im Kelburn House zu Mittag. Der Blick auf die Stadt mit dem Hafen war wegen des schönen Wetters sehr nett.
Wieder zurück in den Einkaufsstraßen bummelten wir umher und entdeckten eine umgebaute Bank, in der nun ein Einkaufzentrum ist – schöne alte Stiegenhäuser, alter Lift, sogar ein Safe steht noch im Keller. Da wir sehr zentral geparkt hatten, wanderten wir weiter Richtung Hafen und entdeckten die Waterfront mit den gut besuchten Lokalen und einem Museum über Schifffahrt und Heimatkunde. Das mussten wir uns schon ansehen.
Wir erkundeten noch, wo wir am nächsten Morgen unser Auto zurückgeben sollten und wie wir die Fähre erreichen konnten – alles dicht nebeneinander, also leicht zu managen – und brachten das Auto in die Hotelgarage. Danach wanderten wir durch die Umgebung des Hotels mit den vielen Geschäften, Lokalen und sehenswerten Häusern. Nach einem kleinen Imbiss kehrten wir zurück ins Hotel und sortierten unser Gepäck, da wir ja nicht das Auto auf die nächste Insel mitnehmen konnten, sondern ein neues holen mussten. Proviant war bereits total reduziert, Geschenke wurden im Handgepäck verstaut, falls der Koffer auf der Fähre abhanden kommen sollte.