11.7.09 – Wir fahren über die Westautobahn bis Wels und besuchen dort den Zoo Schmieding, der uns mit seinen Gorillas sehr beeindruckt. Dennoch – es scheint diesen großen Affen ziemlich langweilig zu sein. Dann geht es weiter nach Oberperfuss, wo wir für eine Woche Quartier beziehen.
12.7.09 – Wir nehmen die Räder am Auto huckepack mit ins Inntal und fahren von Unterperfuss mit ihnen zuerst nach Telfs und dann weiter nach Stams, wo wir das Stift und das Schigymnasium bestaunen.
13.7.09 – Mit dem Auto fahren wir in den Norden von Innsbruck und wandern etwa 2,5 Stunden zuerst zum Höttinger Bild, einer netten kleinen Kapelle mitten im Wald auf einem der Hänge der Nordkette. Danach entschließen wir uns, noch einen Ausflug nach Seefeld zu unternehmen und dort ein wenig zu bummeln.
14.7.09 – Wieder fahren wir mit den Rädern von Unterperfuss los. Diesmal geht es flussabwärts nach Hall, wo wir die alte „Münze“ besuchen und in der Altstadt herumspazieren. Die engen Gässchen und die wunderschönen alten Häuser beeindrucken uns sehr. Auf dem Rückweg bleiben wir in Innsbruck bei der Glockengießerei Grassmayr (seit 1599 in Familienbesitz) stehen, um das dortige Museum zu besichtigen.
15.7.09 – Da schlechteres Wetter vorhergesagt wurde, fahren wir mit dem Auto nach Schloss Ambras (
Geschichte-pdf). Anschließend fahren wir in ein Einkaufszentrum, wo ich mir neue Wanderschuhe kaufen muss – meine alten hatten sich bei der ersten Wanderung gleich aufgelöst. Danach besuchen wir noch die Hofkirche mit den „eisernen Mandern“ und das angrenzende Volkskundemuseum, in dem man neben vielen Kunst- und Alltagsgegenständen auch Tiroler Bauernstuben besichtigen kann. Da das Wetter nun doch besser ist, machen wir noch einen Abstecher nach Igls, aber für die Patscherkofel-Bahn ist es leider schon zu spät.
16.7.09 – Das Wetter sollte gut werden, also packen wir unsere Wandersachen und fahren zur Talstation der Nordkettenbahnen. Mit der neuen Hungerburgbahn gelangen wir zuerst zum Alpenzoo, den wir ausführlich genießen - mit all den Jungtieren. Die hier gezeigten Tiere leben oder lebten in den Alpen und liefern somit einen tollen Eindruck der heimischen Fauna.
Mit der Gondelbahn fahren wir dann weiter hinauf auf das Haferlekar und wandern auf dem gepflasterten und mit Bänken und Mistkübeln bestückten Weg bis zum Gipfel. Wir fühlen uns fast wie in einem Park, nur dass die Dunstwolken ständig um uns her wabern. Der Ausblick ist trotzdem berauschend.
Wieder im Tal angelangt, fahren wir nochmals nach Igls und können diesmal auch mit der Gondel auf den Patscherkofel. Dort besichtigen wir den höchstgelegenenAlpengarten mit einer Unzahl an Blumen und Sträuchern und wandern dann ein Stück zwischen Kühen und Latschen.
17.7.09 – Mit den Rädern geht es nochmals nach Innsbruck, um noch in die Hofburg selbst und in den Hofgarten zu schauen. Auf dem Rückweg zum Auto in Unterperfuss erwischt und ein Regenguss, sodass wir uns unterstellen müssen. Da auch danach noch schwarze Wolken über den Bergen hängen, fahren wir der Sonne nach über Sellrain ins Kühtai. Dieses Tal ist malerisch – bis auf die Schigebiete …
18.7.09 – Die Anreise nach Osttirol findet bei winterlichem Wetter statt: Es schneit herunter bis unter 1500 m. Auf dem Felbertauernpass liegt Schnee.
Auch in Virgen sieht man rundum schneebezuckerte Berggipfel. Aber der Regen hört ganz plötzlich auf, nachdem wir eingetroffen sind. Also packen wir nur die nötigsten Dinge aus dem Auto und machen uns auf Erkundung der Umgebung auf. Es gibt keine ebenen Wege in Osttirol – aus dem Ortskern geht es steil bergauf in die Berghänge oder abwärts zum Fluss Isel. Wir wandern bergauf in Richtung einer Ruine und kommen vorbei an hübschen Häusern. Nach etwa einer Stunde erreichen wir die Ruine-Rabenstein (
Geschichte-pdf). Diese extrem hoch liegende Burg überwachte ab ca. 1200 die Wege durch dieses frequentierte Tal, das schon in der Steinzeit besiedelt war.
19.7.09 – Um auch die andere Richtung von Virgen zu erkunden, wandern wir diesmal den modernen Kreuzweg entlang nach Obermauern und von dort weiter eine relativ steile, schmale Straße hinauf zu der winzigen Kapelle „Budam“. Durch den Wald nehmen wir dann den steilen Abstieg zurück nach Obermauern und gehen am Berghang entlang an dem Gasthaus „Waldesruh“ vorbei zurück nach Virgen. Am Abend besuchen wir eine liebe Freundin, die in Virgen wohnt.
20.7.09 – Mit den Rädern fahren wir an den Ursprung des Tales zu den Umbalfällen. Stellenweise müssen wir unsere Räder schieben, da unsere Kondition nicht für alle Steigungen reicht. Die Wasserfälle und die Landschaft am Fuße des Großvenedigers berauschen uns – es fällt uns schwer, dieses herrliche Fleckchen Österreichs wieder zu verlassen. Sogar ein Murmeltier lässt sich blicken und grast zwischen den Kühen am Hang gegenüber der Pebellalm (1513 m). Der Weg an der Isel entlang durch Wiesen und Wäldchen entschädigt uns jedoch etwas. Die meiste Zeit kann man das Rad abwärts laufen lassen – herrlich!
21.7.09 – Mit einem Kleinbus-Taxi fahren wir zur Wetterkreuzhütte. Wir entscheiden uns, über das „Legerle“, einen Berg mit 2527 m Höhe, zum Zupalsee zu wandern. Die Überwindung dieses Berges ist für Ungeübte wie uns gar nicht so einfach, weil man über den Gipfel und den Grat eher klettert als wandert. Ich kann von dort oben sogar wieder zwei Murmeltiere erspähen, die über das Geröll jagen und dann zwischen den Steinen verschwinden. Bei der Zupalseehütte machen wir kurze Rast, dann gehen wir den Zupalbach entlang in die Steinkaasklamm und weiter bis zur Würfelehütte, die im Sommer leider nicht bewirtschaftet ist, weil sie zur Rodelbahn gehört. Von dort ist der Abstieg ins Tal ziemlich steil – bis zur Isel, danach wieder steil aufwärts zu unserem Quartier. Nach fast 7 Stunden legen wir auf der Terrasse unsere Beine hoch und trinken Kaffee.
22.7.09 – Um etwas Erholung bemüht fahren wir nach Lienz – Herbert von Matrei weg mit dem Rad, ich mit dem Auto. In der Nähe von Schloss Bruck (
Geschichte-pdf) treffen wir uns wieder und besichtigen das Museum und die Fledermausausstellung. Am Teich der Burg leben 15 heimische Fledermausarten. Leider sehen wir keines der Tiere in echt… Da wir ein Kombiticket erstanden haben, geht es nun weiter zu den Ausgrabungen der Römerstadt Aguntum. Hier ist es heiß, aber die Ausstellung in der Halle ist sehr aufschlussreich und gut gestaltet. Ein Video mit virtuellem Rundgang durch die römische Stadt und das damalige Leben vermittelt etwas mehr Eindruck, wenn man danach durch die Ruinen wandert.
Aguntum-Info
Anschließend bummeln wir durch die Altstadt von Lienz und finden die Gässchen und Geschäfte sehr nett. Ich besorge noch ein hübsches Blümchen für Irmgard, die wir am Abend wieder besuchen wollen.
23.7.09 – Wir packen wieder unsere Wandersachen und spazieren erst einmal den „Auweg“ entlang der Isel. Dieser Fluss ist echt „berauschend“. Dann durchqueren wir die Wiesen und gehen bis Bach. Dort folgen wir einer Bergschneise extrem steil aufwärts in Richtung Planlißbichl – immer wieder über Geröll und Äste, die wohl die letzten Unwetter auf den Weg gewaschen haben. Nach etwa zwei Stunden schweißtreibendem Aufstieg erreichen wir den Almweg, der hinüber zur Lahntaleralm (1746 m)führt .Eine gesprächige alte Frau serviert uns hier Johannisbeersaft. Danach wandern wir teils auf dem Forstweg, teils über die Abschneider abwärts, kommen wieder an der Ruine Rabenstein vorbei und über Sonnberg wieder nach Virgen.
24.7.09 – Unser letzter Tag soll einen würdigen Abschluss bringen – wir wollen Gott schau’n auf der Gottschaunalm! Also steigen wir über den steilen alten Kreuzweg hinauf zur Alllerheilgenkapelle (1694 m). Der Weg ist schön, aber anstrengend. Der weitere Steig führt immer wieder durch malerisches Gelände hinüber zur Gottschaunalm (1943 m). Herbert will die traumhafte Gegend nicht weiter genießen und scheucht mich weiter in Richtung Kleine Nillalm. Dort wird gerade eine Forststraße neu aufgeschüttet, weil die alte von Wasser oder Steinen weggerissen wurde. Der „Straßenlärm“ in dieser Umgebung ist reichlich befremdlich. Wir steigen über Almzäune und wandern weiter zur Schmiedleralm (2100 m), die stark frequentiert ist. Keines unserer bisherigen Ziele war so „überlaufen“, also will Herbert hier schon gar nicht bleiben. Der Aufstieg auf die Bonn-Matrei-Hütte erscheint mir nicht ratsam. Es ziehen Gewitterwolken über die Dreitausender.
Also geht es vorbei an der in Umbau befindlichen Nilljochhütte wieder hinunter nach Obermauern. Wir machen noch einen Abstecher in die Nillklamm und lassen uns ein letztes Mal von dem kristallklaren Wasser Osttirols berauschen – im wahrsten Sinn des Wortes. Wir besichtigen noch die Kirche in Obermauern, die viele alte Sehenswürdigkeiten bietet. Der neue Kreuzweg wird diesmal in entgegen gesetzter Richtung begangen und bringt uns zurück nach Virgen.