21.2.2023 Am Abend fahren wir zum Bahnhof und stellen unser Auto in der Parkgarage ab – zentral, damit es gut sichtbar ist… Unser Schlafwagen kommt pünktlich um 19:52 und wir beziehen unser Abteil. Es stehen Sekt und Mineralwasser sowie ein „Goodie-Bag“ bereit. Wir stoßen mit Sekt auf die Reise an und machen es uns gemütlich.
22.2.2023 Um 5:43 kommen wir nach einem Frühstück im Zug in Bologna an und müssen umsteigen. Der Anschlusszug fährt um 7:07. Wir denken, Zeit genug, um uns umzusehen. Herbert holt sich ein zweites Frühstück, dann suchen wir den Bahnsteig, an dem der Hochgeschwindigkeitszug nach Neapel abfahren soll. Es wird eine Wanderung von 20 Minuten bis 5 Stockwerke unter der Erde. Wir kommen kurz vor dem Zug am Bahnsteig an!
Drei Stunden und 20 Minuten später erreichen wir Neapel. Die Suche nach der Geschäftsstelle von unserem Autovermieter ist in dem Getümmel schwierig, auch schickt uns eine Dame am Info-Schalter links statt rechts. Aber schließlich haben wir unser Leihauto und machen uns auf den Weg zum Hotel.
Wir können sofort einchecken und werden zu unserem Bungalow-artigen Zimmer geführt. Es ist geräumig und sauber – wir fühlen uns gleich wohl.
Da noch Zeit ist, fahren wir zurück in die Stadt und suchen in der Nähe des „Castel Nuovo“ einen Parkplatz. Herbert wird in einer Seitengasse fündig und löst mit Hilfe von Passanten einen Parkschein. Dann erkunden wir den „Corso Umberto“ und einen Teil der Altstadt. So viele enge Gassen! Leider sind viele Gebäude vernachlässigt und die Straßen sind recht schmutzig.
Nach einem Cocktail an der Bar im Hotel gibt es ein dreigängiges Abendessen. Danach können wir nur mehr ins Bett fallen.
23.2.2023 Nach dem Frühstück fahren wir nach Pompeji und wandern stundenlang durch die Ausgrabungen. Von den 66 ha der Anlage sind bisher ca. 45 ha freigelegt. Es ist faszinierend, wie gut Brunnen und Fresken erhalten sind. Die Villen waren zu ihrer Zeit sicher wunderschön mit den Gärten und Innenhöfen.
Von Pompeji aus fahren wir weiter in den Süden Richtung Salerno. Bevor wie die Stadt erreichen, biegen wir ab auf die Amalfi-Küste. Die schmale Straße auf der Steilküste ist beeindruckend. Wir bleiben an einigen Stellen zum Fotografieren und Schauen stehen, in Amalfi selbst parken wir und wandern durch die Stadt. Wir machen Kaffeepause und erstehen ein nettes Bild. Dann geht es weiter über Positano nach Sorrento. Dort gibt es nochmals eine Kaffeepause, bevor wir die Rückfahrt zum Hotel antreten – auf Nebenstraßen – im südländischen Verkehrsgetümmel!
24.2.2023 Nach einigen Umwegen finden wir schließlich den Weg auf den Vesuv und fahren durch abgebrannten Wald bis zum letzten Parkplatz. Von dort nehmen wir den Shuttlebus zum Eingang des Naturparks. Leider braucht man ein Online-Ticket, das ich mühsam nach fast einer halben Stunde endlich auf mein Handy geladen habe. Schließlich wandern wir die 20 Minuten steil bergauf zum Krater des Vulkans und blicken in das gewaltige Loch. An der Südwestseite raucht es zwischen einigen Brocken heraus. Wir kaufen einige Andenken und warten ewig auf den Bus zurück zum Parkplatz.
Nun wollen wir in die Altstadt, und Herbert gibt ins Navi direkt unser Ziel ein: „San Domenic Maggiore“. Wir landen in so engen Gassen, die zugeparkt sind, dass Herbert weder umdrehen noch weiter kann. Er schiebt zurück und muss schließlich durch eine Fußgängerzone zurück auf eine breitere Straße. Das ist in Neapel aber kein Problem, niemand regt sich auf… Auf der anderen Seite der Fußgängerzone finden wir sogar einen Parkplatz, werfen unsere Münzen in den Parkometer und wandern durch die Krippenstraßen und Gässchen, besuchen Kirchen und Plätze, bis unsere Füße Pause brauchen. Wir fahren zur Via Morelli und suchen den Eingang zur „Galleria Borbonica“. Leider ist es zu spät für eine englische Führung in den Katakomben. Herbert entdeckt aber ein Geschäft mit Herrenmoden, in dem er tolle Pullover findet und kauft. Danach spazieren wir nur mehr durch den Park der „Villa Comunale“, der direkt am Meer liegt. Dann fahren wir zurück ins Hotel
25.2.2023 Nach dem Frühstück fahren wir gleich in die Nähe der „Galleria Borbonica“, wo wir mühelos einen Parkplatz finden, weil wir so zeitig dran sind. Wir gehen eine Runde zum „Castel dell‘ Ovo“, bis um 10 Uhr die englische Führung in den Katakomben startet. Diese Unterwelt Neapels (man spricht von 25 km) entstand durch den Abbau des Tuffsteins, der beim Bau der Häuser verwendet wurde. Später waren in den Gängen Wasserspeicher und Lager. Während des 2. Weltkrieges fanden zigtausende darin Unterschlupf während der Bombardierungen. Danach dienten sie vorwiegend als Mülldeponie, wovon die ausgestellten Fahrzeuge übrig sind.
Wir lassen das Auto auf dem Parkplatz stehen (werfen 10,- Euro ein) und machen uns auf den Weg zum Palast und der „Galleria Umberto“, wandern nochmals durch die Fußgängerzonen, das „Spaccanapoli“, zum Dom und zur Metrostation „Toledo“, die wirklich sehr schön ist. Die Menschenmassen verhindern oft ein Weiterkommen, und wir weichen in Seitengassen aus – so finden wir so manch nettes Plätzchen. Wäre nicht alles so verwahrlost!
Auf dem Rückweg zum Auto essen wir in einem kleinen Lokal eine original Pizza – köstlich! Im Hotel leisten wir uns nochmals einen Cocktail vor dem letzten Abendessen, das wir genießen, aber wegen der Pizza kaum noch schaffen. Der freundliche Kellner bekommt ein großzügiges Trinkgeld, über das er sich riesig freut. Er war jeden Tag so zuvorkommend… hat er sich verdient.
26.2.2023 Wir packen unsere Sachen und bemerken beim Frühstück, dass heute in der Stadt ein Marathon gelaufen wird. Unser Weg zum Bahnhof wird daher zur Spießrutenfahrt. Zweimal enden wir vor Absperrungen und werden über die Berge geschickt – durch enge Gässchen und gegen Einbahnen. Oft halten wir uns einfach an die vor uns Fahrenden Einheimischen, die den Weg ja kennen sollten. So kommen wir noch an einige Orte der Stadt, die wir andernfalls nicht gesehen hätten.
Nach der Rückgabe des Autos haben wir noch 6 Stunden Zeit und wandern nochmals in die Stadt – diesmal von der anderen Seite. Wir sehen Obdachlose und viel Müll in den Straßen und Plätzen. Irgendwann sind wir wieder bei Fußgängerzonen und in der „Galleria Umberto“, wo wir nochmals eine Pizza essen, da es diesmal kein Nachtmahl geben wird. Zum Schluss schlagen wir eine Stunde Zeit im Bahnhof tot, bis wir unseren Zug besteigen. In Bologna ist es eiskalt beim Umsteigen, und wir sind froh, als wir endlich in unserem Liegewagen nach Wr. Neustadt sitzen.
27.2.2023 Unser Zug hat in Tarvis und Villach längere Aufenthalte, weshalb wir in Wr. Neustadt schließlich mit 1 Stunde 55 Minuten Verspätung ankommen. Nach den 16 – 18 Grad in Neapel werden wir mit Minus 1 Grad begrüßt.